Brandenburg ist eines der waldreichsten Bundesländer Deutschlands

Mehr als ein Drittel der Landesfläche ist als Wald ausgewiesen. Dabei ist der märkische Wald nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern auch Teil des brandenburgischen Heimatgefühls.

Die Förderung der Forstwirtschaft ist daher nicht nur ein wichtiger Ansatz zur Stärkung des ländlichen Raumes, sondern darüber hinaus auch bedeutsam für den Erhalt und die ganzheitliche Entwicklung der Brandenburger Identität.

In der praktischen Forstpolitik hat die Förderung des Privatwaldes, der in Brandenburg einen Flächenanteil von 62 Prozent der Gesamtwaldfläche ausmacht (vgl. Abb. 2), einen hohen Stellenwert. Gerade für diejenigen Waldbesitzer, die nur über wenige Hektar Wald verfügen, ist es wichtig, neue und motivierende Konzepte der forstlichen Beratung und Betreuung zu entwickeln, beispielsweise im Rahmen der Förderung von stabilen Forstbetriebsgemeinschaften, die auch bei schwierigen Marktsituationen nicht auseinanderbrechen. Unabdingbar ist in diesem Zusammenhang die personelle und organisatorische Stärkung des Landesbetriebs Forst Brandenburg (LFB) als zentrale Institution für die Beratung und die Betreuung des Privatwaldes. Im Rahmen der aktuellen Reform des LFB machen wir uns daher für eine Einstellungs- und Ausbildungsoffensive stark. So haben wir in der Debatte zum Brandenburger Haushalt für 2022 beantragt, alle im Jahr 2022 altersbedingt freiwerdenden Waldarbeiterstellen im LFB neu zu besetzen. Darüber hinaus haben wir uns für die Schaffung neuer, über zehn Jahre laufender Projektstellen im LFB eingesetzt: 15 Stellen in der Abteilung 3 (Beratungs- und Dienstleistungen für Privatwaldbesitzer), 6 Stellen an der Landesstelle für Forstliches Vermehrungsgut, 15 Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter beim Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde sowie 12 Stellen zur Bearbeitung von Förderanträgen in der Zentralen Bewilligungsbehörde.

Im Rahmen einer multifunktionalen Forstwirtschaft ist der Schutz der Biodiversität von großer Bedeutung. Totholz und Biotopbäume sind auf der gesamten Fläche akzeptabel, wobei Maßnahmen im Privatwald nur auf der Basis von finanziellen Kompensationen erfolgen sollen (Vertragsnaturschutz). Andererseits soll auch die Nutzfunktion im Dreiklang der Waldfunktion (Ökonomie, Ökologie, Sozialfunktion) neue Impulse erhalten.

In diesem Zusammenhang ist neben der Entwicklung von innovativen Verfahren für Inventur und Forstplanung vor allem an die Erzeugung und die Bereitstellung von hochwertigem Forstvermehrungsgut zu denken. Der gezielte Einsatz von hochwertigem Saatgut und hochwertigem Pflanzmaterial verspricht nicht nur eine Steigerung der Wuchsleistung und eine Verbesserung der Holzqualität. Auch die Widerstandsfähigkeit gegen Trockenheit kann auf diese Weise deutlich erhöht werden.

Waldbauliches Ideal- und Leitbild sind dabei strukturreiche, ungleichaltrige, kahlschlagfreie Mischbestände aus Laub- und Nadelholzarten.

Verteilung des Waldeigentums in Brandenburg

Abbildung 2

Rund 62 Prozent der gesamten Waldfläche Brandenburgs gehörten im Jahr 2020 privaten Waldeigentümern. Auf Bundesebene beträgt dieser Anteil nur 48 Prozent. Die Förderung und die Betreuung von Privatwaldbesitzern (z.B. im Rahmen von Forstbetriebsgemeinschaften) sind daher in Brandenburg von besonders großer Bedeutung.

Als AfD-Fraktion im Landtag Brandenburg setzen wir uns besonders dafür ein, eine flächendeckende Beratung und Beförsterung des Kleinstprivatwaldes (Größe unter 5 Hektar) und des Kleinprivatwaldes (Größe 5 – 200 Hektar) zu gewährleisten.

Vgl. »Geschäftsbericht 2020, Landesbetrieb Forst Brandenburg«, in: https://forst.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/gb_2020.pdf, abgerufen am 11.01.2022.